Stefan Winkler hat für euch eine kleine Zusammenfassung unserer Impulstage geschrieben: Wirtschaften aus der Fülle:

 

Ein neuer Vereinsname, ein neues Tagungsformat und nach neun Tagungen in Veitshöchheim, folgt natürlich auch ein neuer Tagungsort im ländlichen Rechenberg bei Dinkelsbühl, in Baden Württemberg. Am Ort angekommen ist man schon in Mitten der Natur. Die natürliche Fülle wird gleich für ein Natur‐Coaching mit Katja Dienemann genutzt. Herbstlaub liegt auf den Wanderwegen, „Millionen von Blättern und doch jedes verschieden“, kommentiert Hartmut Goebel im Laufe der Tagung.

Die Tagung beginnt mit Zusammenkommen und Abendessen am Donnerstag. Die wesentlichen Begriffe im vollgepackten Tagungsprogramm von Freitag bis Sonntagmittag lauten: Glück und Fülle.

Zum Auftakt tauchen wir in die Lebensgemeinschaft Tempelhof ein. Bei der Dorfbesichtigung erzählt Agnes Schuster die spannende Gründungsgeschichte und aktuelle Entwicklungen der Lebens‐ und Arbeitsgemeinschaft am Schloss Tempelhof. Ihr Anliegen ist es, mit der „LebensArt Tempelhof“ Impulse für Veränderungen in der Gesellschaft zu setzen. Schnell ist zu erkennen, dass es auch dafür organisatorische Strukturen braucht: Dorfplenum, Entwicklungs‐ u. Zukunftskreis, Verein und Stiftung. Michel Selig referiert passend dazu über das Glück von kollektiver Führungskultur. Gemeinschaft, Teilhaber sein, und das Prinzip „all‐leader‐ship“ sind die Basis für ein freiwilliges kooperatives Zusammenwirken. Am Tempelhof besteht ein Bündnis zwischen Organisation und jedem Mitglied mit allem was das Mitglied ausmacht und einbringt. Spannend ist seine These dass Industrie 4.0 neue (kollektive) Führungsmodelle braucht.

Vom Glück Menschen wachsen zu sehen berichtet Annette Fabrice. Beeindruckend schildert sie, wie sie Fülle in einem Kinderhospitz erlebt, an einen Ort, an dem man es nicht erwartet. Dort findet man Gegenwart, totale Akzeptanz von dem was ist und Achtsamkeit.

Diese Erfahrung spiegelt sie auf die Personalentwicklung in Unternehmen. Personalentwicklung aus einer Haltung von Fülle und Sinn für die persönliche Leistung im Unternehmen. Fülle ist zentral und gerecht verteilt, es bedarf allerdings Räume, damit sie sich entwickeln kann. Natürlicher Dünger für Wachstum ist in der Gegenwart sein, zugewandt sein, Akzeptanz von dem was ist, Räume aufnehmen wollen und vor allem: An die Fülle glauben!

Zum Ausgleich bietet Ulrich Kurz Einblicke ins Glück der beruflichen Krise. Mit zwölf Phasen der Krisenentwicklung – von Akzeptanz der Situation bis zur Prüfung „Erfolg oder Scheitern“ und Kraftquellen für die Krisenbewältigung skizziert er die Entstehung von Krisen und Möglichkeiten durch eine Krise zu gehen. Sinn von Krisen ist das zurückkehren zur eigenen Mitte, besinnen auf eigene Stärken und die eigene Schöpferkraft um gestärkt aus der Krise herausgehen zu können. Die größte Kraftquelle dafür ist Dankbarkeit.

Sol Lyfond definiert Fülle als eine wesentliche Eigenschaft der Natur. Meditative Musik statt Stille: Luqas Bonewitz und Parijat Moumon kreieren nach jedem Vortrag und in den Pausen eine magische Welt aus Tönen und Stille. 

Miteinander tönen leitet Inge Mess an. Mit Geschichten zur Fülle von Alexandra Kampmeier wird auch die letzte kritische Stimme zur Fülle leise – falls es die bei den Teilnehmern überhaupt gab. Bei so viel Glück, Fülle und Musik ist der Samstagabend mit feiern und tanzen ausgefüllt.

Der ländlichen Tradition entsprechend wird am Sonntagmorgen die Spiritualität gepflegt. Julia Hufnagel stellt die Frage, ob die Spiritualität eines Unternehmens zu nachhaltigen Entscheidungen und / oder Entwicklungen führt. Und: Was ist eigentlich Spiritualität? Sie berichtet über Ihre Diplomarbeit und wagt eine neue Definition von Spiritualität als „Bewusstwerdung seiner Selbst. In Verbindung sein mit sich selbst, den Menschen, der Natur und Lebewesen sowie höheren Mächten.“

Das alles gab es auf den Impulstagen – ganz dem Spirit „Lebendig Wirtschaften“ folgend, ist das neue Format geglückt. Vom Hotelpersonal gibt es stets Impulse zum Wohlgefallen der Gäste. Glückwunsch an die Organisatoren, dem Sponsor und dem Vorstand.

Stefan Winkler, Spirit plus – Mitglied und Geschäftsführer der Winkler GmbH www.winklergmbh.de